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ALT GEGEN NEU
C o g i t o
E r g o
S u m
C a n t o n
Es ist deutlich zu erkennen, dass der Fre-
quenzgang der neueren Canton Ergo erheblich
linearer verläuft als der der alten
C a n ton s B a ureihe „E rg o "
m it den s a n ft a b g e ru n d e te n
K anten g ib t es e rfo lg re ic h se it
Ja h rze h n te n . Die äu ß e re
V e rä n d e ru n g in 24 Ja h re n ist
ta tsä c h lich e h e r dezent
Z
unächst zur Klärung des Geburts-
jahres unseres Canton-Oldtimers:
Hier gab uns Canton selbst 1992 an,
doch das Pärchen, das nach wie vor im
Wohnzimmer unseres geschätzten Kolle-
gen Tobias Zoporowski aufspielt, stammt
laut Kaufteleg aus dem Jahr davor. Des
Rätsels Lösung: Wir haben hier noch ein
Modell ohne die DC-Basserweiterung, die
erst mit der Modellpflege Einzug hielt.
Auf den ersten Blick ähneln sich die bei-
den Cantons stärker als alle anderen Pro-
banden der verschiedenen Generationen
- und das, obgleich auch hier immerhin
18 Jahre zwischen den Konzeptionen und
gar 24 Jahre zwischen den tatsächlichen
Modellen liegen.
Canton-Chefentwickler Frank Göbl
erläutert uns die technischen Unter-
schiede. So handelt es sich zwar bei beiden
Modellen um Zweieinhalb-Wege-Sys-
teme, doch ist beim älteren Modell der
obere der beiden 16er-Treiber als Mitteltö-
ner ausgelegt, beim neueren der untere,
hier zudem auf 18 Zentimeter Durchmes-
ser vergrößert und mit Aluminiummem-
bran ausgestattet. Der Tieftöner liegt fol-
gerichtig also weiter oben im Gehäuse.
Die gesamte Abstrahlcharakteristik der
„Ampel-Konstellation“ geht dadurch
gewollt weiter nach oben und ist laut Göbl
weniger etwa störenden Bodenreflexionen
und anderen Raumeinflüssen ausgesetzt.
Wesentlich zum für den Alltag wichti-
gen, ausgeglicheneren Frequenzgang trägt
auch die Transmissions-Frontplatte des
Hochtöners bei, obgleich es grundsätz-
lich bei einer Aluminium-Kalotte blieb.
Schließlich erfuhr natürlich der ganze
Lautsprecher mit deutlich größerer Bass-
reflexöffnung und dem DC-System eine
tiefere, potentere Abstimmung. Das
DC-System sorgt für mehr Druck in den
unteren Lagen, verhindert aber zugleich
unsinnige Membranauslenkungen („Luft-
pumpen“) unterhalb der Resonanzfre-
quenz von etwa 35 Hertz. Das verleiht der
670 DC nicht nur „mehr Bums“, sondern
auch einen höheren unverzerrten Maxi-
malpegel. Sprich: mehr Souveränität und
Partytauglichkeit.
Zwar ist hier schon die einst etwa
1600 Mark kostende Ergo 70 „nicht von
schlechten Eltern“, was letztlich auch
30 STEREO 6/2014